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Wie gestaltet man eine BDSM-Session?

Eine klassische Session kann einen sehr strukturierten Aufbau haben, manchmal fragt man sich eben doch: Wie kann man sie gestalten? Ein kleiner Leitfaden mit ein paar anregenden Tipps und Tricks.

Doch erst einmal die allgemeine Erklärung:

Was ist eigentlich eine Session?

Eine inhaltlich festgelegte und in zeitlichen Rahmen zusammengefasste Handlung. Darunter kann man beispielsweise ein Rollenspiel verstehen, welches man am Wochenende gemeinsam mit dem eigenen Partner auslegt, vielleicht auch eine Aktivität im Freien oder aber auch an der Arbeit. Mit oder ohne Hilfsmittel und alleine, mit einem oder gar mehreren Personen.

Im Grunde genommen versteht man darunter alles, aber auch gar nichts, denn es ist nicht in Stein gemeißelt, was bei einer Session denn passiert. Es ist ein Miteinander einer oder vieler Personen mit dem Ziel, ein lustvolles Ergebnis zu erreichen.

Ob nun Sklavin, Sklave, Sub, Herrin, Herr, Switch oder Stino. Wer der Session beiwohnt, ist im Grunde erst einmal irrelevant. Man lebt seine Fantasien, Vorstellungen, Fetische und Vorlieben in einem vorher abgesprochenen und für gewöhnlich auch sicheren Rahmen miteinander aus.

Es kann knochentrocken und ernst oder einfach auch einmal lustig sein. Am Ende des Tages zählt lediglich der Spaß zwischen den anwesenden Personen.

Was sind die Grundvoraussetzungen für eine Session?

Ehrlichkeit, vor allem mit dem, was man möchte und was nicht. Oftmals hat man im Kopf ein Szenario, welches in der Realität aber nicht gewollt ist. Man sollte ganz klar differenzieren, um einen gewissen Rahmen nicht zu überschreiben.

Eine jede Handlung kann und sollte man abbrechen können. Hierzu kann man ein Safeword, eine „Safe-Handlung“ oder aber das Ampelsystem verwenden. So kann man dem Gegenüber signalisieren, wie man sich gerade fühlt.

Was ist der Inhalt einer Session?

Es gibt keine Regeln. Man hat zuvor ehrlich über seine Fantasien, Vorlieben und Fetische gesprochen. Wie die dann gestaltet werden, hängt ganz von dem persönlichen Geschmack ab. Niemand sollte daher jemanden vorschreiben, wie man eine Session zu führen hat, sondern es kommt ganz auf das persönliche Gefühl an.

Wie bereitet man sich auf eine Session vor?

Die gesamte Grundstimmung sollte passen. Möchte man es eher romantisch gestalten? Dann sind wohl Kerzen und passende Musik im heimischen Schlafzimmer keine schlechte Idee. Möchte man sich eher in den dunklen Keller wagen, dann sollte man die Ketten und Decken nicht vergessen.

Man kann eine Session aber auch in aller Öffentlichkeit stattfinden lassen, wie zum Beispiel in einem Swingerclub. Dann sollte man, vor allem, wenn fremde Personen daran teilhaben sollen, die Kondome nicht vergessen.

Möchte man die analen oder Harnröhren-Bereiche erforschen? Dann ist Gleitgel und andere Spielzeuge unumgänglich.

Werden die Spielzeuge mit Batterien betrieben? Batterien einpacken oder aber dafür sorgen, das der Akku voll ist.

Natürlich vergisst man auch einmal etwas, aber umso öfter man in einer Session spielt, desto routinierter wird man. Und ansonsten ist doch eine Checkliste auch nicht verkehrt. Und wenn doch etwas vergessen worde, ja, was solls, dann eben das nächste Mal.

Welche Sicherheitsvorkehrungen sind für eine Session notwendig?

Wenn man mit dem festen Partner in eine Session startet, benötigt man vermutlich andere Dinge, als mit einer fremden Person.

Kondome, denn auch hier ist Safersex oberste Priorität. Handschuhe aus Latex sind für manche Arten von Sessionspielchen auch nützlich.

Wenn man mit Seilen spielt, sollte man eine Verbandsschere griffbereit haben.

Man sollte sich niemals mehr zutrauen, als man tatsächlich kann, um Verletzungen vorzubeugen. Außerdem bespricht man vor der Session ein Safeword, welches sich alle Partnern bewusst sein müssen.

Spielt man in einer Session mit einer völlig fremden Person, sollte man sich ganz sicher sein, wer die Person ist und ob man ihr vertrauen kann und sich vielleicht sogar covern lassen.

Wie lasse ich mich auf meinen Partner ein?

Wenn man mit dem festen Partner spielt, ist das Einlassen auf diese Person deutlich leichter, als wenn man mit einer gänzlich fremden Person auf Tuchfühlung geht. So empfiehlt es sich zunächst einmal nicht in die Vollen zu gehen, sondern stinomässig sich näherzukommen. Berührungen, Streicheln, Erforschen ist hier sicherlich der beste Start, und man kann sich zeitlassen, die Person noch einmal mehr zu fühlen.

Wie steigert sich die Session langsam?

Man kann sich gemeinsam in die Session hineingleiten lassen. So kann man viel tiefer in die Rolle tauchen, wenn man ganz langsam anfängt und dann sich nach und nach steigert.

So ist es doch viel spannender, den Hintern erst einmal leicht mit der Hand zu versohlen, statt sofort die Gerte zur Hand zu nehmen. Die besonders empfindlichen Körperstellen erst einmal gar nicht wirklich berühren, sondern dadurch den Partner mehr fordern und die Gefühle extrem verstärken.

Man intensiviert dann das Ganze nach und nach immer etwas mehr. Egal ob schneller, härter, fordernder, forscher, gemeiner, böser. Bis man in einer Phase ankommt, die sehr viel vom Gegenüber fordern wird.

Sei es nun deutliche Spuren auf dem Körper, Striemen oder Rötungen. Die Atmung wird schwerer, keuschend und dennoch erregt, bei jeder härtern Berührung zieht man den Atem schwer durch die Zähne. Ein Winseln, ein Wimmern, ein Flehen, jedoch kein Safeword.

Kennt man seinen Gegenüber sehr gut, wird auch ein Safeword nicht nötig sein. Man weiß als aktiver Part, wie weit man gehen darf, bevor das Safeword fällt und hält ihn kurz davor. So kann man kurz zuvor einfach unterbrechen, wieder zu zärtlichen Handlungen übergehen, wie umarmen, küssen, liebkosen oder streichen. Danach kann man versuchen noch ein ganz klein wenig weiter zu gehen als zuvor und die Empfindung dadurch noch weiter zu steiger.

Man achtet auf die Reaktionen, genießt damit seine Stellung, die man hat und lässt sich dann vollkommen auf seinen Partner ein.

Ist es sinnvoll, die Session explodieren zu lassen?

Nein, man kann die Session auch in der Phase halten, die zuvor beschrieben wurde. Man achtet hier besonders auf die Reaktion des Gegenüber, schaut ob und inwieweit er denn noch bereit ist weiter zu gehen. Oder ob man selbst noch mehr möchte. Man kann dies auch klar kommunizieren.

Man kann noch eine Explosion hervorrufen. Ein größeres Toy nehmen, einen härteren Schlag durchführen, einen Orgasmus, der so wahnsinnig kurz davor ist, das man nahezu explodiert.

Es ist Geschmackssache und kann sicherlich das ein oder andere Mal mit eingebracht werden. Wenn man es denn auch möchte.

Und dann…. kommt vermutlich der erlösende Orgasmus.

Wie lässt man eine Session ausklingen?

Die Empfindungen wieder für sich sprechen lassen, sich einige Minuten Zeit nehmen, wieder zu sich selbst zu finden, sich wieder näher zu kommen, anzukommen.

Im Anschluss wird das Auffangen sinnvoll für beide. Man kuschelt miteinander, redet über das Erlebte. Was war schön? Was eher nicht so? Was möchte man das nächste Mal noch intensivieren? Man lässt das gerade erlebte Revue passieren und kommt wieder herunter. Und das auch gemeinsam. Man nimmt sich Zeit füreinander. Wie nun, ist erst einmal nebensächlich.

Man sollte füreinander da sein und sich gegenseitig nicht allein lassen, dafür ist eine Session zu intensiv.

Wann startet man die nächste Session?

Nach einigen Tagen kann man sich noch einmal zusammensetzen, das intensive Erlebnis der letzten Session besprechen. Die Gefühle, das Erlebte, das Schöne, das Schlechte. Auch noch einmal mit etwas Abstand, denn so kann man die wichtigen Dinge noch einmal aufgreifen und eine spätere Session intensiver werden lassen.

Jetzt heißt es wohl loslegen, es einfach ausprobieren, oder hast Du noch weitere Tipps? Dann schreib sie in die Kommentare und lass andere daran teilhaben.

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