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D/S-Beziehungen: Alles über Total Power Exchange

Genießt Du den Gedanken an eine D/S-Beziehung? Möchtest Du in ihr leben und noch viel mehr aufgeben? Der totale Machtaustausch mag für einige ein sehr reizvoller Gedanke sein, aber ohne Vorwissen und Vorbereitung wird man hier kaum Erfolge erzielen.

Was ist „Total Power Exchange“?

TPE ist eine ganz bestimmte Art von Machtaustausch – oder eine D/S-Beziehung – die einige Paare praktizieren. Während bei vielen Paaren der D/S-Austausch nur innerhalb eines Szenario stattfindet, behalten Paare, die den totalen Machtaustausch und die Machtdynamik innerhalb ihrer Beziehung praktizieren auch außerhalb des einen Szenarios bei. Ihr tägliches Leben wird dadurch bestimmt. Deshalb wird von einigen das Beziehungsmodell „Total Power Exchange“ auch als 24/7-Beziehung bezeichnet.

TPE funktioniert bei einigen durch den totalen Machtaustausch. Aber kann auch sanft einhergehen. Nichts ist hier in Stein gemeißelt.

Beim TPE gibt es verschiedene Begrifflichkeiten, die den Machtaustausch noch einmal detaillierter Beschreiben. Beispielsweise dominant und unterwürfig. Oft verwenden Menschen, die diesen Lebensstil führen, auch die Begriffe wie „Herr“ oder „Herrin“ sowie „Sklave“ oder „Sklavin“. Hier kann man noch einmal mehr die Intensität und Beständigkeit des Machtaustausches erkennen. Natürlich aber kann man, je nach Geschmack, sich verschiedene andere Begriffe oder Spitznamen überlegen, die besser zu der eigenen Rolle und Persönlichkeit passen, so dass man nicht die gerade genannten Begriffe verwenden muss. Auch gibt man so, wenn man sich im Beisein Dritter anspricht, nicht sofort das Beziehungsmodell bekannt. Auch kann man sich darauf einigen, dass man die speziellen Bezeichnungen nicht rund um die Uhr verwendet, sondern nur bei bestimmten Szenarien.

TPE-Verträge

Wenn man darüber spricht, wie TPE funktioniert, fällt oft der Begriff TPE-Verträge. Man bestimmt Dinge wie Limits oder das Safeword, aber auch die Vorlieben werden genau erörtert. Der unterwürfige Partner in der Beziehung gibt die totale Kontrolle in der Beziehung ab. Anstatt, dass man dann alles vor jeder Session miteinander bespricht, bestimmen die beiden Partner alles zuvor in einem festgelegten TPE-Vertrag. Man klärt auch zuvor im Detail, was man von der gemeinsamen TPE-Dynamik erwartet. Das hilft am Ende auch auf einen Nenner zu kommen.

Vertragsinhalt eines TPE-Vertrag

Ein sogenannter TPE-Vertrag kann durchaus auch nicht so spezifisch sein, als andere Verträge es sind, da es auch oft heißt, das was der Dom sagt ist auch Gesetz. Folgende Inhalte sind aber denkbar:

  • Rollenverteilung der einzelnen Partner
  • Bedingungen, bei denen der Sub widersprechen darf
  • Bestrafungen
  • Aufgaben
  • Vereinbarungen, um die D/S-Beziehung zu beenden
  • Disziplinarverfahren, wenn der Vertrag gebrochen wird

Die dominante Partei hat so nicht nur mehr Kontrolle über die unterwürfige Person, sondern auch viel mehr Verantwortung. Es braucht genaue Kenntnisse der eigenen Fähigkeiten und Grenzen sowie auch des Gegenüber, um die gemeinsame Erfahrung angenehm und sicher zu gestalten.

Man kann, wenn man möchte, dem Vertrag auch Informationen über Verletzungen, Erkrankungen oder Allergien hinzufügen, um sicher zu stellen, das der Dom über alles informiert ist. Denn er hat schließlich auch die volle Verantwortung und damit auch die Sicherheit zu gewährleisten.

Wenn man möchte, kann der Vertrag nach einiger Zeit auch neu verhandelt werden, wenn man damit einverstanden ist. So können sich auch Wünsche und Fähigkeiten ändern, so dass man den Vertrag aktualisieren möchte. Um das Thema aufzugreifen, kann man im Vertrag auch ein Nachverhandlungsdatum festlegen, so dass man immer zu einem gewissen Zeitraum noch einmal alle Details neu bespricht.

Kontrolle und Regeln bei einer 24/7-Beziehung

Sobald man dann die Verhandlungen abgeschlossen hat, stellt sich die Frage, wie man in einer so intensiven 24/7-Beziehung lebt. Die Wahrheit ist jedoch, dass das bei allen paaren varriert.

In sehr strengen D/S-Beziehungen hat der Dom die komplette Kontrolle und trifft auch alle Entscheidungen. Andere erlauben ihren Subs auch einige Entscheidungen zu treffen, um die Effizient zu erhöhen. Daher muss man für sich selbst schauen, was funktioniert.

Eine kleine Liste an Kontrollmöglichkeiten- und Regeln folgt nachfolgend:

Halsbänder

Eine Subs tragen Halsbänder als Zubehör, um unter Beweis zu stellen, das sie unter Besitz sind. So kann man als Dom das Halsband privat übergeben oder aber mehr oder weniger feierlich im Beisein von anderen. Ein Halsband kann unglaublich individuell sein, beispielweise Symbole oder Initialien tragen, die die Beziehung zwischen dem Dom und dem Sub darstellen. Manche nutzen auch anderen Schmuck und Accessoires, die weniger aufwendig sind und sparen sich besondere Halsbänder für besondere Anlässe auf, als für den täglichen Gebrauch.

Orgasmus- und Masturbationskontrolle

Der dominante Part legt fest, wann und wie oft der devote Partner sich an den sexuellen Aktivitäten beteiligen kann. Das umfasst natürlich auch den Orgasmus und die Masturbation. Nur der dominante Part bestimmt, ob und wann der Devote zum Orgasmus kommen darf oder ob er sogar den Orgasmus erzwingt.

Badezimmerkontrolle

Es kann sogar sein, dass der Devote immer um Erlaubnis bitten sollte, wann er das Badezimmer benutzen darf. Oder das man ihm sogar aufträgt, eine Windel zu tragen. Jedoch sollte man bei einer derartigen Festlegung auch immer die gesundheitlichen Risiken im Auge behalten.

Finanzkontrolle

Der dominante Partner kann die Finanzen des Devoten durchaus kontrollieren und es völlig dazu verwenden, die Rechnungen zu bezahlen, Einkäufe zu tätigen oder aber es zu sparen oder zu investieren. Außerdem kann der devote Part auch Verbot erhalten, außerhalb des Hauses seiner Tätigkeit nachzugehen. So kann der Dominante den Devoten auch völlig von sich abhängig machen und komplett für ihn sorgen.

Trennungskontrolle

Die Fähigkeit des Devoten, die vorhandene TPE-Beziehung zu beenden, wird ihm gänzlich entzogen.

Schlafkontrolle

Der Dominante kann entscheiden, wann und wie der Devote schlafen darf. So kann er auch bestimmen, das der Devote in Käfigen oder Körbchen von Haustieren schläft. So bedarf es der Erlaubnis des Dominanten, das der Devote im Bett schlafen darf und dann auch die Bestimmung deren Position.

Haltung und Position

In einer TPE-Beziehung kann der Dominante verlangen, dass der Devote eine bestimmte Position einnimmt, wenn der Dominante den Räum betritt oder der Devote dem Dominanten niemals den Rücken zudrehen darf.

Aussehen

Der Devote hat sich den wünschen des Dominanten bezüglich des Aussehen zu beugen. Was er trägt, wie er das Make-Up, die Schuhe und die Accessoires gestaltet. All das liebt im Ermessen des Dominanten.

Dienstaufgaben

Wenn der Devote dem Dominanten dient, sei es mit Lebensmitteln, einem Buch, Massagen oder weiteren Diensten, bestimmten ebenso der Dominante, was der Devote zu tun hat. So legt der Dominante auch die Art und Weise fest, wie die Dienstaufgaben erfüllt werden sollen.

Augenkontakt

In manchen TPE-Beziehungen wird erwartet, dass der Devote dem Dominanten gegenüber stets den Blick gesenkt hält, sofern keine andere Anweisung dies widerruft.

Zeiteinsatz

Der Dominante hat die Kontrolle über die Zeit des Devoten und kann daher auch vorschreiben, wie die Zeit genutzt wird und welche Prioritäten gesetzt werden.

Safeword

Viele D/S-Beziehungen schaffen das Safeword völlig ab, weil es der Idee widerspricht, die Kontrolle völlig abzugeben. Jedoch ist dies eher die Ausnahme und sollte wohlüberlegt durchgeführt werden.

Protokolle in TPE-Beziehungen

Hier spricht man von einigen wichtigen Dingen, die der totale Machtaustausch beinhalten kann. All diese Dinge kann man in Protokollen niederschreiben, die alles im Detail beinhalten können, worüber wir gerade oben gesprochen hatten. Der TPE-Vertrag kann die Protokolle so umreißen, dass es dem Devoten und dem Dominanten leicht fällt, den 24/7-Lebensstil erfolgreich zu führen.

Man unterscheidet in drei verschiedene Arten von Protokollen. Die strengen, die entspannten und die öffentlichen Protokolle.

Hierbei wird das strenge Protokoll eben jenes sein, welches am formellsten ausgeführt wird. All das, was von dem Devoten verlangt wird, was mit Ehrung dem Dominanten gegenüber in Zusammenhang steht.

Wenn es in der TPE-Beziehung Situationen gibt, wo eine gemeinsame Entscheidung getroffen werden muss, verwendet man das entspannte Protokoll, denn das regelt die tägliche Interaktion, die keine strenge Formalität erfordert. Es kann auch sein, das in manchen Lebenslagen der Dominante um die Meinung des Devoten bittet und dieses Protokoll erleichtert die Gespräche.

Aber gibt es auch im Leben einige Situationen, bei denen man die TPE-Beziehung nicht aufrechterhalten kann. Deshalb gibt es das öffentliche Protikoll, bei denen der Machtaustausch einfach subtiler stattfindet und für außenstehende dritte Personen nicht spürbar ist.

Missverständnisse über TPE-Beziehungen

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