Welche Seile man für Bondage benutzen kann und wo man sie erwerben kann!
Die Qual der Wahl: Welches Bondage-Seil ist das Richtige für die verschiedenen Fesselbedürfnisse?
In der riesigen Auswahl ist es nur schwer das passende Seilchen für sich und sein letztendliches Ziel zu finden. Eine kleine Erläuterung findest Du in diesem Beitrag.
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Um das eigene passende Seil zu finden, muss man seine persönlichen Vorlieben und den eigentlich Verwendungszweck berücksichtigen. Die Länge und das Material spielt ebenso eine erhebliche Rolle.
Welche Seilarten gibt es eigentlich?
Baumwollseil
Das ist wohl ein Klassiker unter den Seilen. Es ist vor allem keine Nachbehandlung notwendig und wird durch Verknotung am Ende vor dem Aufdröseln geschützt.
Es gibt einen Unterschied zwischen Baumwollseilen ohne und mit Seele (= Kern aus Kunstfaser, die dem Seil mehr Stabilität verleiht). Bei Seilen ohne Seele zieht sich der Knoten fester zusammen, aber sie sind anschmiegsamer.
Vorteile:
- Sehr anschmiegsam.
- Ausgiebige Zugfestigkeit.
- Bestens für Hängebondage geeignet.
Nachteile:
- Ansammlung von Schmutz ist keine Seltenheit. Regelmäßiges Waschen notwendig.
Hanfseil
Für Fortgeschrittene ist dieses Seil ein absolutes Muss. Ob unbehandelt oder bereits fesselbereit, beides ist kaufbar. Bei unbehandelten Hanfseil muss man noch Zeit in die Nachbehandlung investieren.
Auskochen, spannen, abflämmen, einölen – schon ist das unbehandelte Seil nicht mehr störrisch und kratzig.
Ob geflochten oder geschlagen bzw. gedreht – für die Fesselung selbst eignet sich aber immer das geschlagene, da das geflochtene zu elastisch ist.
Vorteile:
- Bestens für Hängebondage geeignet.
Nachteile:
- Zu Beginn an etwas störrisch, was aber mit der Zeit nachlässt.
Juteseil
Hier handelt es sich wohl um das Beste der Seile. Es ist behandelt und japanischer Abstammung.
Vorteile:
- Extrem hohe Zugfestigkeit.
- Besonders anschmiegsam.
Nachteile:
- Sehr teuer.
Kunstfaserseil
Für absolute Beginner sind diese Seile am besten geeignet. Oder für Menschen, die es einfach mal nebenher etwas probieren möchten.
Vorteile:
- Keine weitere Nachbehandlung erforderlich.
- Sofort einsetzbar.
- Abgeflämmte Enden halten gut, löst es sich doch etwas, dann hilft ein Feuerzeug.
- Hohe Zugfestigkeit.
- Werden nicht heiß beim durchziehen.
- Knoten ziehen sich nicht fest.
Nachteile:
- Nicht so anschmiegsam.
- Nicht für Kunstbondage geeignet, da optisch nicht sehr ansprechend.
Weitere Seilarten
Nicht so gängige Arten von Materialien sind unter anderem:
- Seisal-Seile
- Seide-Seile
- Leder-Seile
Sie hinterlassen oft schöne Abdrücke auf der Haut, die sogenannten Rope-Marks. Ihr Duft ist außergewöhnlich und sie fühlen sich sehr edel an.
Allerdings sind diese Seile nur schwer zu bekommen und somit auch oft ziemlich teuer. Sie eignen sich nicht zwingend für das Hängebondage.
Alternativ kann man selbstverständlich auch andere Materialen verwenden, wie beispielsweise:
- Ketten
- Folien
Wie finde ich die passende Seillänge?
Gerade wenn man mit dem Fesseln beginnt ist es schwer die passende Seillänge zu finden.
Man weiß nie genau welche Seillänge für welche Art von Bondage bestens geeignet ist. Ebenso sollte man auf die persönlichen Vorlieben achten.
Man kann dabei anmerken, das sich Seile unter 3 Meter kaum lohnen, außer man möchte sich auf Fesselung der Zehen konzentrieren.
> 20 Meter: Mit ausreichend Erfahrung kann man auch bei diesen Dimensionen einiges anfangen.
10 Meter: Eher für Stärkere und für ein Schmuckbondage geeignet.
8 Meter: Die klassische Länge für alle Fortgeschrittene. Anknoten ist übrigens auch kein Problem!
6 Meter: Fesselung von Hand und Bein, beispielsweise an Bett oder Stuhl.
3 Meter: Fesselung von Händen und Füßen.
Welche Gefahren gehen von der Wahl des falschen Seils aus?
Kauft man sich Seile im Baumarkt, sollte man sich über die Beschaffenheit und darin enthaltene Substanzen bewusst sein.
Farben und Klebemittel im Seil können unter Umständen Hautreizungen hervorrufen.
Daher ist es durchaus sinnvoll geeignete Bondage-Seile aus dem Fachhandel zu kaufen.
Hat das Seil nicht korrekte Eigenschaften, kann es zu nachfolgenden Nebenwirkungen kommen:
- Ist das Seil zu dünn, kommt es unter Umständen zu gefährlichen Quetschungen.
- Reißt das Seil, kann es zu anderen Verletzungen kommen.
- Zu enge Knoten, die sich immer fester zuziehen.
- Erhitzt sich das Seil beim Durchziehen zu stark, kommt es zu Verbrennungen.
Es gibt eine übersichtliche Auswahl an Materialien, die bedenkenlos verwendet werden können.
Ein gängiger Durchmesser ist 6 bis 8 Millimeter. Ist man erfahrener Bondager, kann man durchaus auch auf 4 Millimeter zurückgreifen.
Die Grundregel: Umso dicker das Seil, desto weniger zieht sich der Knoten zusammen, aber desto weniger anschmiegsamer ist er auch.
Als Anfänger ist es empfehlenswert 8 Millimeter zu nutzen. Sie sind einfacher zu handhaben. Geübtere Fessler können zu 6 Millimeter zurück greifen.
Denkt bitte dennoch immer an die Sicherheit beim Bondage! Dazu bitte den passenden Beitrag besuchen.
Welches Material benutzt Du besonders gern? Schreib es in die Kommentare und lass andere daran teilhaben.